BERLIN. Die Linkspartei hat die Auflösung des Kommandos Spezialkräfte (KSK) der Bundeswehr gefordert. Das vermeintliche Rechtsextremismus-Problem der Elitetruppe sei systemischer Natur und daher nicht durch einzelne Rauswürfe zu beheben. „Die Ministerin kann es sich sparen, Reformvorschläge für das KSK zu erarbeiten. Die Truppe muß aufgelöst werden“, betonte der Vize-Vorsitzende der Linken im Bundestag, Tobias Pflüger.
Die „geheim agierende“ und „kämpferische“ Truppe ziehe Rechte regelrecht an. Unter den Spezialkräften habe sich ein „offensichtlich schwer durchschaubares rechtes Netzwerk“ gebildet. Die Schuld dafür liege auch beim Verteidigungsministerium, das lange weggesehen und falsche Entscheidungen getroffen habe. Seine Partei fordere eine externe Untersuchung der Vorgänge im KSK.
Renner sieht „Problem im System“
Seine Parteikollegin Martina Renner hatte sich schon Mitte Juni auf Twitter für die Auflösung der Eliteeinheit ausgesprochen. „Wo antidemokratische und extrem rechte Überzeugungen und Handlungen geleugnet oder vertuscht werden liegt das Problem im System“, mahnte sie.
Neues vom KommandoEinzelFall: Wo antidemokratische und extrem rechte Überzeugungen und Handlungen geleugnet oder vertuscht werden liegt das Problem im System. Es ist nach Serie von Skandalen seit Gründung der Spezialeinheit Zeit für Auflösung #KSK gekommen https://t.co/uHSgeVACZ4
— Martina Renner (@MartinaRenner) June 12, 2020
Ein KSK-Hauptmann hatte sich Anfang Juni hilfesuchend an Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) gewandt. Er schilderte darin, wie rechtsextreme Tendenzen im KSK geduldet und Soldaten von ihren Kameraden gedeckt würden, berichtete der Spiegel. (zit)